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Sammlung Goetz im Haus der Kunst

  • Ausstellung
    31.01.2020 - 16.08.2020
    Haus der Kunst »

Das Zwischenmenschliche blendet Wolfgang Tillmans hingegen vollkommen aus. Stattdessen rückt er das vereinnahmende Zusammenwirken von Musik und Licht in den Vordergrund. Zum schnellen Beat von Electro-House blitzen in „Lights (Body)“ (2000-2002) Lichtkegel auf. Das Geschehen auf der Tanzfläche bleibt jedoch unsichtbar. Als Orte einer alternativen Lebenskultur entwickelten sich die Technoclubs in den 1990er-Jahren immer mehr zu einem Massenphänomen, die Partys wurden zu wichtigen sozialen Ereignissen in Großstädten wie Berlin oder London.

Einem wahren Idol des Pop nähert sich Paul Pfeiffer in „Live Evil (Bucharest)“ (2004). Er zeigt Michael Jackson bei der Ausführung seines Moon-Walks und verfremdet die Darstellung durch Dopplung und Spiegelung. So entsteht ein wortwörtlicher Zusammenschnitt von Jacksons medialer Repräsentation, durch den die reale Person dekonstruiert wird. Pfeiffer reflektiert die mediale Beeinflussung einer kollektiven Wahrnehmung.

Bei Seth Price‘s „Rejected or Unused Clips, Arranged in Order of Importance“ (2003) spricht die Stimme eines computerisierten Erzählers über die zunehmende Bedeutung von Religion in den USA. Historische Aufnahmen von Kampfjets, Amateurfilme mit Szenen von körperlicher Gewalt und Schmerz, aber auch Katzenvideos werden Visionen von einer vermeintlich besseren Welt und technischen Entwicklungen gegenübergestellt. Der Künstler zelebriert das widersprüchliche Nebeneinander von Fakten, Glauben und Hoffnung in den uns alltäglich umgebenden Medien. Mit Bildsequenzen aus dem Internet lenkt Ryan Gander in „Image of a Lightbulb (LAX)“ (2011) den Blick auf die Bilder- und Informationsflut des 21. Jahrhunderts. Mit seiner Auswahl von einem Smartphone-Fanporträt, den Ergebnissen einer Google-Suche oder Filmmaterial entfaltet sich ein fortwährender Strudel an Referenzen auf Pop- und Medienkultur, auf Privates wie Öffentliches. Er verleiht individualisierten Erzählungen aus Geschichte und Gegenwart, wie sie das Internet alltäglich verbreitet, Anschaulichkeit.

Die Mechanismen eines manipulierten Sehens und Fühlens sowie dadurch beeinflusste Rezeptionshaltungen in Erlebnisgesellschaften werden in der Ausstellung erfahrbar.

Mit assume vivid astro focus, „Walking On Thin Ice“ (2003) A K Dolven, „between the morning and the handbag“ (2002) Cheryl Donegan, „Head“ (1993) Ryan Gander, „Image of a Lightbulb (LAX)“ (2011) Jonathan Horowitz, „Apocalypto Now“ (2009) Bjørn Melhus, „The Oral Thing“ (2001) Tracey Moffatt & Gary Hillberg, „Artist“ (1999) Shana Moulton, „Whispering Pines 9“ (2009) Seth Price, „Rejected or Unused Clips, Arranged in Order of Importance“ (2003) Paul Pfeiffer, „Live Evil (Bucharest)“ (2004) Pipilotti Rist, „I’m Victim of this Song“ (1995) Wolfgang Tillmans, „Lights (Body)“ (2000-2002) und Ryan Trecartin, „What‘s the Love Making Babies for“ (2003) Kuratiert von Jana Baumann






  • 31.01.2020 - 16.08.2020
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    Öffnungszeiten:
    Montag —  Sonntag 10  —  20 Uhr
    Donnerstag 10  —  22 Uhr

     



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  • Assume Vivid Astro Focus Walking on Thin Ice, 2003 1-Kanal-Videoinstallation (Farbe, Ton) © the artist Courtesy Sammlung Goetz, München
    Assume Vivid Astro Focus Walking on Thin Ice, 2003 1-Kanal-Videoinstallation (Farbe, Ton) © the artist Courtesy Sammlung Goetz, München
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  • Bjørn Melhus The Oral Thing 2001 1-Kanal-Video (Farbe, Ton) © VG BILD-KUNST Bonn, 2019 Courtesy Sammlung Goetz, München
    Bjørn Melhus The Oral Thing 2001 1-Kanal-Video (Farbe, Ton) © VG BILD-KUNST Bonn, 2019 Courtesy Sammlung Goetz, München
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  • Ryan Trecartin What’s The Love Making Babies For (from the movie collection, Early Baggage, 2001-2003), 2003 1-Kanal-Video (Farbe, Ton) © the artist Courtesy Sammlung Goetz, Medienkunst, München
    Ryan Trecartin What’s The Love Making Babies For (from the movie collection, Early Baggage, 2001-2003), 2003 1-Kanal-Video (Farbe, Ton) © the artist Courtesy Sammlung Goetz, Medienkunst, München
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