Die 46. ART&ANTIQUE Residenz Salzburg im DomQuartier
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Messe01.04.2023 - 10.04.2023
Alles Engel
Engel, die schützend über Menschen schweben, die Geige spielen, die glücklich im Paradies flattern oder ihren grausamen Sturz erleben: Marc Chagall hat sie alle gemalt, sie waren eines seiner zentralen Themen – und der Schriftsteller Walter Erben hat seine 1957 in München erschienene Monografie daher „Marc Chagall, der Maler mit den Engelsflügeln“ genannt. Chagall hat Erben ein Selbstporträt – mit schwebendem Engel – gezeichnet und gewidmet. Direkt aus Familienbesitz stammend, kann Galerie Susanne Bauer das Blatt jetzt in Salzburg anbieten.
Königlicher Elfenspuk
Sommernachtsträumen lässt es sich auch prächtig zu Ostern. Dafür geht es einmal wieder in die Antike, wo Shakespeare Feenkönig Oberon in einen Schlagabtausch mit seiner Angetrauten Titania schickt, und einen Liebes- und Verwechslungsreigen zündet. Felix Mendelssohn Bartholdy hat eine seiner schönsten Musiken dafür komponiert. Auch Günter Brus scheint das verzaubert zu haben: „An Mendelssohn Bartholdy, dem Menschen und dem Künstler“ nannte er 1985 eine Arbeit in Bleistift und Ölkreide auf getöntem Karton, die ans Elfenreich denken lässt (W&K - Wienerroither & Kohlbacher).
Royale Fabelwesen
Am Hof von Sonnenkönig Ludwig XIV. entwickelte Hofebenist André-Charles Boulle die Technik, Möbel mit Schildpat und Messing zu dekorieren. Er beeinflusste so den Stil der Zeitgenossen. Auch den von Nicolas Sageot. Aus seiner Pariser Werkstatt stammt ein Bureau Mazarin (um 1720) bei Christian Eduard Franke. Eine Pracht, dieses auf Eiche mit Schildpat und Messing dekorierte Möbel, das in seinen Messingfurnierteilen reiche, originelle, fein ziselierte Darstellungen von Menschen, Tieren – und Fabelwesen zeigt. Eine echte Rarität: Zwei nahezu identische Schreibtische von Sageot haben sich im Königlichen Palast von Stockholm, sowie im Drawing Room von Berrington Hall, Herefordshire, erhalten.
Schmelztiegel der Moderne
Das Wien der Jahrhundertwende war ein Schmelztiegel des Vielvölkerreiches der Habsburger und wurde wohl auch gerade deshalb zum Zentrum der Moderne. Die darstellende und die angewandte Kunst aus dieser Epoche gibt bis heute beredtes Zeugnis davon – und ist weltweit hochbegehrt. Das zeigt sich auch in der Salzburger Residenz, wo besondere Prachtstücke auf die nationalen, wie internationalen Gäste warten.
Meister der Expression
1890 in Tulln geboren, gilt Egon Schiele gemeinsam mit Gustav Klimt und Oskar Kokoschka als Paradekünstler für die Epoche „Wien um 1900“. Auch wenn Schiele seine Herkunft aus der Tradition der Wiener Secession und dem Einfluss Klimts nicht leugnen kann, geht seine Kunst in ihrer schonungslos existenziellen Expressivität doch deutlich darüber hinaus. Wie großartig er es schaffte, mit wenigen Strichen eine Figur immens ausdrucksstark und plastisch entstehen zu lassen, zeigt die „Sitzende Frau mit Hut“, die er 1917, ein Jahr vor seinem frühen Tod, mit schwarzer Kreide aufs Papier warf (Galerie bei der Albertina ▪︎ Zetter).
Blaues Glaswunder
In Klostermühle (Klášterský Mlýn) in Böhmen lag die berühmte Glasmanufaktur Johann Loetz Witwe, für die der geborene Wiener Hans Bolek, ein ehemaliger Schüler Josef Hoffmanns und späterer Architekt, in den Jahren 1912 bis 1917 zahlreiche Form- und Dekorentwürfe lieferte. Im Vorfeld der Werkbundausstellung in Köln, 1914, setzte er sich intensiv mit der historischen Gefäßform des Pokals auseinander, wovon einige für diese Leistungsschau realisierte Entwürfe zeugen, darunter der prachtvolle, bei Florian Kolhammer, art since the turn of the 20th century ausgestellte, „Blaue Pokal“ aus formgeblasenem und geätztem Glas.
Das Einzelstück
Aus dem mährischen Pirnitz, dem heutigen Brtnice in Tschechien, stammt Josef Hoffmann, eine Zentralfigur der angewandten Kunst der Jahrhundertwende und der Wiener Werkstätte. Diese Produktionsgemeinschaft bildender Künstler, 1903 von Hoffmann mitbegründet, erlebte eine höchst wechselvolle Geschichte, bis 1932 ihr Bankrott nicht mehr zu verhindern war.
1924 wurde eine Zigarettenschatulle aus 900er Silber gefertigt, die Hoffmann gemeinsam mit Philipp Häusler, der aus Panczowa in Ungarn stammte, entworfen hat. Die vom Kunsthaus Kende präsentierte Arbeit wurde nur einmal ausgeführt und besitzt noch ihr originales Innenleben. Im MAK befindet sich die Entwurfszeichnung dazu.
Hinter Gitter
Dass man selbst aus Wien hinaus und über den Tellerrand blickte, beweist ein Silbernes Körbchen mit Elfenbeingriff, das Josef Hoffmann für die Wiener Werkstätte um 1905 entwarf. Die Dekorvariante „Gitterwerk“ gehört zu Hoffmanns bekanntesten Entwürfen, der sich vermutlich des künstlerischen Austauschs mit Charles Rennie Mackintosh noch vor 1903 verdankt. Die starke Reduktion und die strenge Formensprache machen das Körbchen, angeboten von Kunsthandel Nikolaus Kolhammer, zu einem jener ikonischen Objekte aus Hoffmanns Frühzeit. Das makellos ausgeführte „Gitterwerk“ in durchbrochener Technik und der elegant geschnitzte Elfenbeingriff stehen dabei exemplarisch für die hohen Qualitätsansprüche der Wiener Werkstätte.
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01.04.2023 - 10.04.2023Messe »
Laufzeit
01. bis 10. April 2023
täglich 10-18 Uhr
Eintrittspreise
Tageskarte 15,00 EUR (inkl. 20 % MwSt.)
Ermäßigte Tageskarte 12,00 EUR (inkl. 20 % MwSt.)
(nach Vorlage div. Ermäßigungsschreiben, Pensionisten mit Pensionistenausweis und Gruppen ab 10 Personen/pro Person)
Schüler, Studenten (mit Ausweis, bis 27 Jahre) freier EintrittWo: Residenz Salzburg im DomQuartier