Caspar David Friedrich
"Sollte denn das wohl der hochgepriesene Kunstsinn unserer Zeit sein, sich in knechtischer Nachäffung einer früheren wenngleich schönen Kunstzeit zu gefallen? Sollte man wohl je Fug und Recht haben, einem Jahrhundert alle Kraft des Selberschaffens absprechen zu dürfen, ohne sich selbst zu beleidigen und an dem neunzehnten Jahrhundert zu versündigen ... Ist es nicht, wenn wir aufrichtig sein wollen, etwas Widriges, ja oft Ekelhaftes: vertrocknete Marien mit einem verhungerten Jesuskind im Arme zu sehen und mit papierenen Gewändern bekleidet. Oft auch wohl mit Absicht verzeichnet und geflissentlich Verstöße gegen Linien- und Luftperspektive gemacht? Alle Fehler jener Zeit äfft man täuschend nach, aber das gute jener Bildwerke: das tiefe, fromme, kindliche Gemüt, was diese Bilder so eigentlich beseelt, läßt sich freilich nicht mit den Fingern nachahmen, und es wird den Heuchlern nie gelingen, selbst dann noch nicht, wenn man auch mit der Verstellug so weit gegangen und katholisch geworden. Was unsere Vorfahren in kindlicher Einfalt taten, das dürfen wir bei besserer Erkenntnis nicht mehr tun. Wenn große Leute wie die Kinder in die Stube machen wollten, um damit ihre Unschuld oder Schuldlosigkeit beweisen zu wollen, möchte wohl nicht gut aufgenommen und geglaubt werden."
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"Jedes Bild ist mehr oder weniger eine Charakterstudie dessen, der es malt."
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Caspar David Friedrich (1774-1840)